Nikotinprävention bei Jugendlichen an HSK-Schulen

VapeAware - Nikotinprävention für Kinder und Jugendliche

Oder warum wir über Vaping sprechen müssen, um unsere Kinder und Jugendlichen zu schützen…

 

Aufklärung

VapeAware klärt über die Gefahren und Risiken von Vaping auf. Viele Jugendliche aber auch Eltern wissen nicht, dass vapen der Gesundheit schaden kann. Vapes haben schädliche und gefährliche Stoffe drin. Beim Einatmen gelangen diese Stoffe in den Körper. Das kann zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen. Vapes können auch Nikotin enthalten. Daher kann man danach süchtig werden und es fällt schwer, mit dem Vapen aufzuhören.

Zielgruppe / Migrations-gemeinschaften

VapeAware richtet sich an Eltern und Lehrpersonen von Jugendlichen mit Migrationshintergrund. Eltern und Lehrpersonen spielen eine wichtige Rolle für die Entwicklung der Jugendlichen. Wir geben ihnen die Informationen, damit sie mit den Jugendlichen über Vaping sprechen können und sie vor dem Konsum bewahren. So schützen wir Jugendliche und Familien vor der Nikotin-Abhängigkeit.

Informationen verbreiten

Präventions-Expertinnen und -Experten aus Migrations-Gruppen informieren in einem Workshop Lehrpersonen über die Gefahren und Risiken von Vaping. Die Lehrpersonen geben dieses Wissen bei einem Elterntreff an die Eltern weiter. Beides findet in der Sprache der jeweiligen Gruppe statt. Auch die Informationen werden entsprechend dem Bildungsstand der Eltern angepasst. So erreichen wir Menschen, informieren und befähigen sie, die Gefahren des Vapings anzusprechen.

Ziel des Projekts

VapeAware schützt Jugendliche vor Nikotin. Wir informieren Eltern und Lehrpersonen über die Gefahren von Vaping. So können sie besser mit den Jugendlichen darüber sprechen und sie davor bewahren. Gemeinsam können wir den Konsum von Nikotin- und Tabakprodukten bei Jugendlichen minimieren und die Chancengleichheit in der Tabak- und Nikotinprävention sicherstellen.

Was sind Vapes?

  • Vapes sind elektronische Geräte. Sie haben auch eine Batterie drin.
  • Man nennt sie auch elektronische Verdampfer oder E-Zigaretten (auch E-Shisha).
  • Sie enthalten meistens eine Flüssigkeit mit Nikotin in einer hohen Dosis.
  • Neben dem Nikotin haben ALLE Vapes eine Vielzahl weiterer Stoffe in dieser Flüssigkeit drin. Viele dieser Stoffe können gesundheitsschädlich sein.
  • Diese Flüssigkeit wird erhitzt und es entsteht Dampf.
  • Den Dampf mit Nikotin und weiteren Stoffen atmet oder saugt man anschliessend durch den Mund in die Lungen ein.

Gefahren und Risiken von Vapes

Vapes machen schnell süchtig:

  • Vapes enthalten meistens viel Nikotin. 
  • Nikotin macht schnell süchtig.
  • Jugendliche werden schneller süchtig als Erwachsene. Es ist dann schwierig, wieder damit aufzuhören.

Heute Vapes, morgen Zigaretten:

  • Jugendliche, die Vapes benutzen, rauchen später oft auch Zigaretten.
  • Das ist schlecht für die Gesundheit.

Vapes sind ungesund

  • Vapen schadet der Lunge und dem Herz.
  • Vapen kann Husten, Hals-Schmerzen und Atem-Beschwerden auslösen.
  • Vapen kann zu Mund-Trockenheit, Zahnfleisch-Reizungen und Mund-Geschwüren führen.
  • Vapes enthalten einige krebserregende Substanzen.

Keine Qualitätskontrolle

  • Vapes werden nicht in der Schweiz hergestellt.
  • Die meisten werden in China hergestellt.
  • Es gibt keine gesetzlichen Vorgaben oder Vorschriften zur Bauweise und zum Inhalt der Vapes.
  • Es gibt keine Kontrollen darüber, was ein Vape beinhaltet.

Mythos: Vapes seien weniger gefährlich als Zigaretten

Vapes sind NICHT weniger gefährlich als Zigaretten. Zwar enthalten Vapes kein krebserregendes Teer und können somit für Erwachsene, die bereits stark rauchen, eine Alternative sein.

Aber für Kinder und Jugendliche sind Vapes sehr gefährlich. Die Gefahr besteht einerseits in ihrer Verlockung durch einen angenehmen Duft und ein buntes Aussehen. Andererseits enthalten Vapes oft Nikotin und andere schädliche Stoffe. Nikotin macht schnell süchtig und führt dazu, dass Kinder und Jugendliche später mit dem Rauchen von Zigaretten anfangen.


Wie Vapes Jugendliche verführen:

Viele Jugendliche nutzen Vapes:

Vapes sind bei Jugendlichen in der Schweiz sehr verbreitet. 1 von 4 Jugendlichen hat im letzten Monat eine Vape benutzt.

Gezielte Werbung:

Die Vape-Industrie lockt Jugendliche an. Bunte Farben, coole Sprüche und Videos auf TikTok machen Vapes interessant. Jugendliche sollen es ausprobieren und lang Kunde bleiben.

Klein und bunt:

Vapes sehen bunt und harmlos aus. Sie sind klein und passen in die Hosentasche.

Leckerer Geschmack:

Vapes schmecken süss und fruchtig. Das mögen Kinder und Jugendliche.

Information für die Eltern & Lehrpersonen

Hier finden Sie als Elternteil oder Lehrperson verschiedene Tipps, wie sie erkennen und damit umgehen, wenn das Kind vapt.

Was können Eltern tun?

Wie merke ich, dass (m)ein Kind vapt? 

  • Ungewohnt süsslicher Duft
  • Änderung im Verhalten 
  • Unbekannte elektronische Geräte
  • Häufiger Durst oder trockener Mund
  • Veränderung in der Ausdauer oder Atmung (Husten)
  • Verändertes Verhalten im Umgang mit Geld
  • Stimmungs-Schwankungen

Wie handle ich - Gespräch mit dem Kind

  • Informieren Sie sich vor dem Gespräch (z.B. weiter unten)
  • Sich vorbereiten: Seien Sie sich bewusst, dass das Gespräch weder für Sie noch für Ihr Kind angenehm ist.
  • Aufmerksam zuhören: Hören Sie Ihrem Kind gut zu.
  • Kritik vermeiden: Vermeiden Sie strenge Kritik. Zeigen Sie stattdessen Wertschätzung und Verständnis.
  • Kontrollieren Sie Ihre Stimme: Das Gespräch kann schnell emotional werden. Achten Sie auf Ihre Stimme. In der Ruhe liegt die Kraft.
  • Nein sagen ermutigen: Ermutigen Sie Ihr Kind, Nein zu sagen.
  • Offene Fragen stellen: Stellen Sie offene Fragen wie: „Warum vapst du?“, „Warum machst du das gerne?“, „Was bewirkt das Vapen bei dir?“, „Was sagen deine Freunde dazu?“
  • Nach Gründen fragen: Fragen Sie Ihr Kind, warum es vapet, und suchen Sie zusammen nach Alternativen.
  • Ich-Botschaften nutzen: Verwenden Sie „Ich“-Botschaften wie „Ich merke...“ oder „Ich möchte nicht…“ statt „Du darfst nicht…“.
  • Keine Vorträge halten: Halten Sie keinen langen Vortrag.
  • Vorbild sein: Seien Sie ein gutes Vorbild. Rauchende Eltern sind der größte Risikofaktor für Jugendliche, mit dem Rauchen anzufangen.
  • Argumente nutzen: Erklären Sie, warum Sie das Vapen nicht gut finden.
  • Gemeinsame Lösungen finden: Suchen Sie gemeinsam nach Lösungen und treffen Sie Abmachungen.
  • Es geht vielen Eltern gleich -> Holen Sie sich Hilfe

Tipps für das Gespräch

Gesprächs-Einstieg

  • «Ich habe bemerkt, dass du vapst und würde gerne mehr darüber wissen»
  • «Ich mache mir Sorgen um dich.»

Was tun wenn das Kind sagt: «Vapen ist ja besser als Rauchen.»?

  • Du nimmst trotzdem viel Nikotin zu dir. Dein Körper gewöhnt sich daran. Er kann davon schnell abhängig werden. à Dann kannst du kaum noch damit aufhören.
  • Achtung: Kind kann behaupten, dass es Vapes ohne Nikotin konsumiert. Hier empfiehlt es sich, auf die Inhaltsstoffe hinzuweisen: Ja, das macht dich vielleicht nicht süchtig. Aber in den Vapes sind viele Chemikalien und unbekannte Stoffe drin. Das gelangt in deinen Körper. Diese Stoffe können dir Schaden. Das zeigen viele neue Studien.

Was tun wenn mein Kind lügt oder heimlich vapt?

  • Liebevoll die Sorge um das Kind mitteilen. Auf die Risiken vom Vape-Konsum aufmerksam machen.
  • Eine klare Haltung einnehmen: «Ich möchte nicht, dass Du vapst.»

Was tun wenn ich selbst rauche?

  • Ebenfalls eine klare Haltung einnehmen: «Ich möchte nicht, dass du vapst.»
  • Dem Kind mitteilen, dass es Ihnen schwerfällt damit aufzuhören. Sagen, dass es ungesund ist.
  • Seien Sie konsequent. Rauchen Sie nicht Zuhause und vor Ihrem Kind.

Regeln?

  • Eine Abmachung treffen zum Konsum von Vapes ist wichtig.
  • Zum Beispiel: «Zuhause vapen wir nicht.» oder «Wir vapen nur an diesem spezifischen Ort.»

Was können HSK-Lehrpersonen tun?

Informieren

  • Sich selber informieren
  • Die Gefahren und Risiken des Nikotin-Konsums kennen.
  • Die Gefahren und Risiken von Zusatzstoffen berücksichtigen
  • Beobachtungen aufschreiben und im Team besprechen.
  • Vorgehen in der Schule besprechen.

Handeln

  • Interesse zeigen, wie es den Kindern geht.
  • Da sein und über Sorgen der Kinder sprechen.
  • Bezugs-Personen informieren (sofern unter 18)

Anlaufstellen und weitere Informationen

Websites

Hier finden Sie hilfreiche Webseiten mit Informationen zum Thema Vape

Broschüren

Beratung

Personen

  • Verwandte und Freunde, welche sich mit Vapes auskennen
  • Arzt oder Ärztin
  • Lehrpersonen

Workshop & Elterntreff

Hier finden Sie alle wichtigen Informationen zur Organisation und Durchführung der Workshops / Elterntreff. Sie können sich hier anmelden und die benötigten Unterlagen herunterladen.

Workshops für HSK-Lehrpersonen

Ablauf und Materialien (bitte klicken)

1. Rekrutierung von interessierten HSK-Lehrpersonen

  • Ziel: 15-20 Personen, maximal 35 Personen pro Workshop

2. Workshop anmelden

  • Finde einen Termin für den Workshop.
  • Informiere Olivia oder Nikolai über den gewählten Termin.

3. Vorbereitung des Workshops

  • Materialien vorbereiten:
    • Präsentation und Ausdrucke
    • Beispiel eines Vape-Pens
  • Materialien herunterladen:
    • Folien herunterladen (Link zu den Folien)
    • Bei zusätzlichen Fragen zu Unterlagen oder Materialien: Olivia oder Nikolai kontaktieren.

4. Durchführung des Workshops

  • Workshop kann vor Ort, online oder hybrid durchgeführt werden.
  • Die Teilnehmerzahl kann variieren.
  • Die Folien sind auf Deutsch verfügbar.
  • Der Workshop kann auf Deutsch oder in einer anderen Sprache stattfinden.

5. Online-Nachbefragung für HSK-Lehrpersonen

  • Teile den Feedback-Link mit den Lehrpersonen: Link zum Feedback-Formular
  • Lehrpersonen füllen das Formular selbstständig aus.
  • Entschädigung HSK-Lehrperson: Die Entschädigung für die HSK-Lehrperson erfolgt erst nach dem Ausfüllen des Online-Formulars.
  • NICHT-VORANEGEMELDETE Workshops können nicht entschädigt werden.
  • Entschädigung: Sie erhalten ihre Entschädigung gemäss der Anzahl ausgefühlten Feedback-Formularen der HSK-Lehrpersonen.

6. Evaluation des Workshops & Auszahlung

  • Vereinbare einen Telefontermin mit Olivia für eine telefonische Evaluation.
  • Die Evaluation erfolgt per Telefon, danach wird die Entschädigung ausgezahlt.

Materialien

Elterntreff

Ablauf und Materialien (bitte klicken)

1. Anmeldung des Elterntreffs :

2. Vorbereitung und Rahmen-Bedingung des Elterntreffs

  • HSK-Lehrperson organisiert:
    • Kontakt zu Eltern aufnehmen
    • Raum, Beamer und Materialien bereitstellen
    • Unterlagen: Präsentation, Ausdrucke, Vape-Pen-Beispiel
  • Anzahl Teilnehmenden:
    • Mindestens 15 Person, Maximal 30 Personen
    • Ort: vor Ort oder online

3. Durchführung des Elterntreffs

  • Sprache: Der Elterntreff findet in der Muttersprache der Eltern und der HSK-Lehrperson statt.
    • Nicht auf Deutsch.
    • Nur in einer Sprache - kein Gemisch.

4. Beweisfoto

Beweisfoto erforderlich: Ein Foto der anwesenden Personen (z.B. von hinten) muss gemacht werden.

-> Ohne Foto keine Auszahlung

5. Rückmeldung Elterntreff & Auszahlung

Nach dem Elterntreff füllt die HSK-LP das Feedback-Formular auf Google Forms aus.

Nach der Eingabe der Informationen erhalten Sie die Entschädigung für den Elterntreff.


Materialien

Team

Wer ist verantwortlich für das Projekt „VapeAware“?

Foto Corina

Dr. phil. hist. Corina Salis Gross

Gesamtleitung

Foto Nikolai

Dr. phil. Nikolai Kiselev

Operative Projektleitung

Foto Olivia

Olivia Studhalter

Operative Projektleitung

Foto Jeannine

Jeannine Jaggi

Projektmitarbeit

Das Projekt wird durch den Tabak-Präventionsfonds (TPF) finanziell unterstützt.

Kontakt

Haben Sie Fragen zum Projekt? Wir beantworten Ihre Fragen gerne!